Der Lutterspring

Unter den Eichen vor dem Elme hütete vor vielen Jahren ein Schäfer namens Lutter seine Herde. Es war ein heißer Sommertag und Mensch und Tier verspürten die drückende Hitze. Der junge Schäfer hatte seinen Strickstrumpf aus den Händen gelegt und sich in das grüne Gras gestreckt.

Wie Hans Lutter nun mit seinem Schäferstabe im felsigen Gestein des Abhanges stochert, löst sich ein großer Stein, springt herab und schlägt dem Schäfer ein Loch in den Kopf, daß er tödlich getroffen dahin sinkt. Aus dem Felsen aber ist plötzlich ein frischer Quell gesprudelt, der nicht mehr versiegen wollte. -

Zum Andenken an den jungen Schäfer aber, nennt man den Quell bis auf den heutigen Tag "den Lutterspring". -

Später hat ein Herzog über dem Spring ein Quellhaus erbauen lassen, über dessen Tür ein Bild angebracht ist, auf dem zu sehen ist, wie der Felsblock den Schäfer zu Tode schlägt.